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Hertha BSC vs Werder Bremen 1:0 vom 03.03.2012


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     Hertha BSC vs Werder Bremen 1:0 vom 03.03.2012

So trickste Otto Werder aus
04. März 2012 10.54 Uhr

Rehhagel überrascht Bremen mit vielen taktischen Schachzügen, die den ersten Sieg von Hertha BSC bringen. Alter schützt vor Klugheit nicht. Otto Rehhagel (73) ist und bleibt ein echter Trainer-Fuchs. Gegen seinen alten Klub trickste er nach Belieben. Mit diesen Überraschungen holte der einstige Meistercoach Rehhagel die drei Punkte gegen Werder:
1. Beate. Otto hatte seine Frau dabei. Beate Rehhagel saß als Glücksbringerin auf der Tribüne im Olympiastadion. Sie kam im Pelzmantel und dicken Ohrenschützern, um sich vor der kühlen Vorfrühlingsluft zu schützen. Sie wurde in der Arena fast wie ein Staatsgast empfangen. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer nahm sie persönlich in Empfang und geleitete Rehhagels Gattin auf ihren Sitzplatz. Hat prompt geholfen. Zuvor, beim 0:3-Start ihres Mannes, war Beate noch zu Hause in Essen statt direkt beim Spiel.
2. Trikots. Rehhagel holte die Auswärtstrikots heraus. Mit diesen hatte Hertha schon den Aufstieg aus der Zweiten Liga geschafft. Und den bis dato letzten Saisonsieg am 29. Oktober 2011 mit dem 3:2 in Wolfsburg.
3. Umstellungen. Rehhagel brachte gegenüber seiner Start-Niederlage vor einer Woche in Augsburg vier neue Leute. Torun, Perdedaj, Lell und Rukavytsya kamen für Niemeyer, Mijatovic, Ebert und Lasogga rein. Volltreffer! Ausgerechnet Nikita Rukavytsya gelang der Siegtreffer gegen Werder.
4. Einsatz. Bei Otto mussten am Sonnabend alle hundert Prozent und mehr geben. Bestes Beispiel ist Ante Covic. Ottos zweiter Assistent neben Rene Tretschok lief einmal um den ganzen Platz hinüber auf die andere Seite. Kurz nach der Führung gab der flinke Ante besondere taktische Anweisungen an Lell, um den Vorsprung bis zum Schlusspfiff zu retten. Das gelang schließlich. Dafür räumte Christian Lell in der 77. Minute sogar seinen Platz für Nachwuchsmann Morales. Für Lell war es schließlich der erste Einsatz nach seinem Comeback. Er hatte vier Wochen wegen eines Muskelbündelrisses ausgesetzt.
5. Teamgeist. Und das übergreifend. Wohl einzigartig in der Bundesliga-Geschichte ist das, was tags zuvor nach dem Abschlusstraining auf dem Schenckendorffplatz geschah. 50 Mitarbeiter der Geschäftsstelle waren bei der letzten Übungseinheit vor dem Kick gegen Werder erschienen. Demonstrativ bildeten sie einen Kreis um die Spieler und wünschten ihnen viel Glück. Mit durchschlagendem Erfolg.

Und sogar der Bundesaußenminister ist beeindruckt. Guido Westerwelle lud König Otto für Sonntag zum Empfang in die Villa Borsig.

BZ vom 04.03.2012